Burn Forrest Burn!

Servus miteinand‘, jetzt ist es endlich soweit und der erste Eintrag findet – beginnend mit einer doppeldeutigen Überschrift – seinen Weg in den Blog.

Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr im Laufe des Eintrags. 😉
Montag starteten wir unseren großen Trip nach Kanada. Als Fluglinie hatten wir British Airways gewählt, welche uns über London nach Vancouver bringen sollte. Am Münchner Flughafen lief noch alles einwandfrei, speziell mein Rucksack voller Elektronik ist für die Security Leute immer eine Herausforderung. Der Mitarbeiter war aber sehr freundlich, schaute mit mir kurz rein und wünschte mir einen schönen Urlaub.

In London hatten wir knapp 90 Minuten geplante Umsteigezeit und der Flieger kam auch pünktlich in Heathrow an. Laut den britischen Saftschubsen würde am Gate jemand warten, der uns zum Vancouver Flieger bringen würde. Natürlich stand da niemand und wir machten uns selbst auf den Weg zum neuen Flieger. Obwohl wir ja bereits in München schon komplett durchgecheckt wurden, mussten wir das ganze Prozedere nochmal über uns ergehen lassen (wir befanden uns wohlgemerkt im Transfer) – mit 1000 anderen. Sprich, ellenlanger Stau und die Zeit tickte. Irgendwann kamen wir auch dran und legten alles auf das Band, darin sind wir ja geübt.

Alle unsere Sachen kamen am anderen Ende heraus, bis auf meinen eingangs erwähnten Technik-Rucksack. Dieser nahm eine Abzweigung zu einem Security-Officer, leider waren da noch 5 weitere „gefährliche“ Gepäckstücke vor meinem. In einer Bierruhe arbeitete er sich sich am Ersten aus dem Pulk ab und wir merkten, jetzt wird’s zeitlich eng. Man muss sich ja am Flughafen, gerade im englisch-sprachigen Raum, sehr anständig aufführen, will man nicht eine Taser-Kur erleben, daher bat ich freundlichst darum meinen Rucksack etwas in der Reihe vorzuziehen, da wir ja unseren Flug erreichen mussten. Ich wurde an den Supervisor verwiesen, dieser meinte, ja, es würde eng werden, jetzt um 12:00 h wäre aber erstmal Schichtwechsel, danach wäre mein Rucksack dran. Als dann die Mitarbeiterin begann meinen Rucksack in seine Einzelteile zu zerlegen und auf Sprengstoff zu prüfen, schickte ich Bettina und Jonas ans Gate um im Notfall „die Tür aufzhalten“. 😉 Natürlich wurde nichts gefunden, ich durfte aber mein Zeug in aller Eile wieder selbst einpacken und sprintete in bester Forrest-Manier (!) zum Gate, leider musste dazwischen noch ein kleiner Zug genommen werden. Mit Puls 200 und verschwitzt wie eine finnische Herrensauna kam ich auf den letzten Drücker zum noch offenen Gate. Puh, so wollte ich das Ganze eigentlich nicht beginnen.

Die Ankunft in Vancouver verlief reibungslos, außer, dass man bei der Immigration auch fast 60 Minuten anstand. Zum Glück fuhr ein Hotel-Shuttle uns zum Sandmann Signature am Airport, wo wir unsere erste Nacht vor der Übergabe des Wohnmobils verbringen sollten. Leider liegt das Ganze weit außerhalb von Vancouver City und wir waren aufgrund des Jetlags nicht mehr im Stande uns die Stadt kurz anzuschauen.

Am nächsten Morgen holte uns der RV-Anbieter Four Seasons RV Rentals am Hotel ab, um uns nach Abbotsford (Vorort von Vancouver) zu kutschieren, wo wir unser Motorhome inkl. Einweisung erhalten würden.

Die Leute vor Ort waren superfreundlich und sehr professionell, dazu sprachen sie auch fast alle perfekt Deutsch (Hauptkunden). Nachdem wir uns mit dem fahrenden Zuhause vertraut gemacht hatten und der Papierkram erledigt war, ging es sogleich auf den Weg zum nächsten Supermarkt um etwas Proviant zu besorgen.

Da wir im Vorfeld nur die groben Ziele definiert haben, fuhren wir als erstes den Ort Harrision Hot Springs an, wo wir direkt am Ufer einen kleinen feinen Camping-Platz fanden. Zur Entspannung gingen wir am Ufer des Sees spazieren und ließen uns vom Panorama begeistern. Bei der Rückkehr am Campground wurde ich von der Chefin darauf hingewiesen, dass mein Wasserschlauch wohl defekt sei, da er immer am Verbinder abrutschen würde. McGyverstylemäßig besorgte ich graues Klebeband und reparierte den maroden Schlauch.

Die erste Nacht im geräumigen Mobil war wunderbar, alle ratzten wie die Weltmeister. Jonas ist mit seinem „Reich“, dem Alkoven, mehr als glücklich, aber auch Bettina und ich haben im Doppelbett ausreichend Platz. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir sogleich weiter ins 4 Stunden entfernte Osoyoos, dem südlichsten Ort Kanadas, der für sein warmes Klima und den dort angebauten Wein bekannt ist. Als wir uns dem Städtchen näherten merkten wir schon, dass der Himmel recht bedeckt erschien, was aber weniger am Wetter, sondern an der Asche in der Luft lag, die sich auf unsere Klamotten absetzte. Wir vermuteten, dass in der Nähe ein Waldbrand gewesen sein musste.

Der Campingplatz, den wir hier wählten, war auch in Seenähe, vom Standplatz aus war das Gewässer jedoch aufgrund der Asche kaum in Sehnähe. 😉 Zudem hatte es meinen geflickten Schlauch nun komplett zerlegt, nach 6 km Fußmarsch und einem Baumarkt später, war dieses Problem zum Glück behoben. Die Kosten würde ich nach Rücksprache mit dem Anbieter sogar erstattet bekommen.

Als Freizeitbeschäftigung gingen die Karlstetters im Anschluß natürlich ihrer neuen Familiensportart Minigolf auf einem sehr coolen Platz nach. Bei der Rückkehr wurden wir aber von einem „spekaturlären“ Naturschauspiel überrascht, wir wurden Zeugen, wie im „Gebirge“ am anderen Ufer die Bäume brannten (!). Von uns aus sah die Rauchentwicklung wie ein Vulkanausbruch aus.

Als wir heute Morgen aufwachten, galt unser erster Blick nach draußen. Komischerweise war strahlend blauer Himmel und keinerlei Rauchschwaden am Firmament. Lediglich verkohlte Nadeln lagen auf dem Camping-Tisch und zeugten von dem abendlichen Unglück.

Nichtsdestotrotz wollten wir wieder weiter Richtung Rocky Mountains und machten nach 130 km und einer atemberaubend schönen Strecke Stopp in der größten Stadt am Okanagan See, nämlich Kelowna. Nach einem abkühlenden Besuch der örtlichen Shopping Mall ging es noch in die Fluten des Sees, was noch erfrischender war. Wo es uns morgen hin verschlägt, wird beim Frühstück im Wohnmobil entschieden.

Beim nächsten Eintrag wissen wir und ihr es. Bis dahin noch ein paar Impressionen:

Liebe Grüße (nach soviel Text muss ich auch ins Bett, wurde ja mal wieder „etwas“ länger.) 😉
Die Flodders aka die CAN-Camper

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Eine Antwort

  1. Smörti sagt:

    Servus Jochen, geile Sache die ihr da macht!!

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