Kino-Marktforschung mit Bettina & Jochen

Zum zweiten Mal wurden wir – als alte Kinojunkies – von Kinokarte.de gestern zu einem Testscreening eingeladen. Bei einem Testscreenning sieht man einen Kinofilm weit vor dem geplanten Kinostart, ähnlich wie bei einer Sneak Preview, nur dass man am Ende des Films einen Fragebogen ausfüllen muss.

Als wir vor knapp einem Jahr bei der ersten Marktforschung waren, dachten wir beide natürlich darüber nach, was uns jetzt wohl präsentiert werden würde. Einziger Ansatzpunkt war der Hinweis Martial-Arts-Film. Vielleicht ein riesen Blockbuster, weit vor dem offiziellen Start? Dem war leider keineswegs so 🙁
Es handelte sich um den mir bis dato unbekannten Film Sieben Schwerter (Org.: Chat gim) im Verleih von Universum Film.
Der Film dauerte 153 min und war äußerst schwer verdaulich, was hauptsächlich an der langatmigen Erzählweise lag. Leider konnten einige (30-40) der knapp 400 Zuschauer wohl nicht damit umgehen und verließen das Kino schon recht früh.
Unser Urteil war vernichtend und das der anderen wohl auch, da der geplante Kinostart im April 2006 abgesagt wurde und der Film nun im September nur auf DVD erscheint. 😉

Kurzer Hinweis an alle Testscreening-Interessierte: Erwartet keine Riesen-Blockbuster, diese werden von großen Labels in den USA produziert und dementsprechend dort getestet. Der Rest der Welt wird nicht gefragt. Eine deutsche Marktforschung wird also nur von deutschen Unternehmen durchgeführt, welche man an einer Hand abzählen kann. (Universum, Constanstin, ggf. Kinowelt) Diese wiederum kaufen meist die Vertriebs-Rechte von kleineren Labels, welche weniger Mainstream produzieren.

Aufgrund der ersten Testscreening-Erfahrung, waren wir diesmal eher skeptisch welche cineastische Kost uns diesmal geboten würde. Diesmal lautete der Hinweis „Actionfilm (ab 18)“. Die Organisation vor Ort (Mathäser) war etwas unbeholfen. Ab 19:00 Uhr hätte es die Karten geben sollen und um 19:30 Uhr sollte der Spaß beginnen.
Schon ab 18:45 Uhr fanden sich viele Menschen vor dem Infotisch ein, was sicherlich an der freien Platzwahl lag. Zum Glück waren wir weit vorne platziert. Als um 19:15 Uhr endlich die Karten (von zwei Damen) ausgegeben wurden, war die Schlange gute 40 Meter lang. Natürlich gibt es auch immer Super-Schlaue-Vordrängler, aber egal, wir schnappten die Karten, zwei Cokes und ab ins Kino (vorher nochmals Ausweiskontrolle, da ja ab 18). Bis das Kino 1 bis zum letzten Platz gefüllt war, vergingen gut 45 Minuten. Um 20:00 Uhr war es dann soweit, der Film begann.

Vorhang auf -> Vorspann (Liongate, cool) -> Titel = Crank (?!) -> Hauptdarsteller (Jason Statham, bekannt aus Transporter, cool) -> erster Eindruck: könnte ein unterhaltsamer Film werden

Crank

In Crank geht es um den Auftragskiller Chev Chelios, dem zu Beginn des Films von einem anderen Clan ein tödliches Gift verabreicht wird. Dieses Gift bewirkt, dass sein Herz langsam aufhört zu schlagen. Chev stellt recht früh fest, dass Adrenalin diesen Prozeß bremst und er somit länger am Leben bleiben kann (um sich zu rächen).
Man kann fast sagen es handelt sich um Speed, nur mit einem Menschen statt einem Bus. Der Zwang ständig auf 180 zu sein ist einer der Kernpunkte des Films. Beginnt er sich anfangs noch mit einem Geschwindigkeitsrausch zu pushen, so müssen im Laufe des Films Drogen, Red Bull, Schlägereien, Waffeleisen, Sex, Musik, Medikamente und andere Sachen Chevs Herz am Schlagen halten.

Zwischen diesen Push-Versuchen macht er sich einerseits nach alter „Last-Man-Standig“-Manier auf die Suche nach seinen Widersachern, andererseits gibt es ja auch noch eine Freundin, die er schützen muss. Die Medien verfolgen seinen Amok-Lauf und er wird somit zum Tagesereignis. Geheime Aktionen sind somit unmöglich.

Die Gewaltdardarstellung spart nicht mit realistischen Effekten. Witzige Szenen wechseln sich mit Actionsequenzen sehr gut ab und geben dem Film eine gute Gesamt-Mischung.

Bettina und ich waren recht begeistert von diesem Film, wobei wir wahrscheinlich mit unserem Fragebogen nicht den Kinostart als solches bewertet haben, sondern eher die Gewalt des Filmes beurteilt haben. Der Kinostart Ende September steht nämlich schon fest. Wahrscheinlich ist Universum noch am Überlegen ob noch – für FSK 16 – geschnitten werden muss, oder nicht. Dass ich ein grundsätzlicher Gegner von Schnitten bin, muss wohl nicht extra erwähnt werden. 😉

Wer mal wieder Lust auf einen etwas anderen Action-Film hat, wird mit Crank sehr gut bedient. Weitere Infos und Trailer gibt es hier auf der deutschen Crank-Seite.

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Eine Antwort

  1. Ben sagt:

    Ja wenn die dem Gift gespritzt haben, muss der Film doch aber krank und nicht crank heißen.
    Haha.

    Okay, der Witz war flach 😉

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