Pipe Line, Eisenmann und der walisische Furz

Servus Freunde,

da hört man über eine Woche gar nichts von uns und dann so eine Überschrift?! #clickbaiting 😉

Der Grund warum ich erst jetzt wieder dazukomme zu bloggen ist relativ einfach erklärt. Vor lauter Entertainment und Ausflügen die letzten Tage (wir befinden uns ja auch auf einem Club-Schiff) bleibt einfach kaum Zeit, entspannt einen Text zu schreiben und Bilder auszuwählen.

Nicht das jetzt der Eindruck entstehen könnte es ist hier an Board Freizeitstress angesagt, nein keineswegs, es macht einfach unheimlich Spaß die Vielzahl an Angeboten wahrzunehmen und am Abend fällt man müde und glückselig in sein leicht schwankendes Bett.

Heute ist aber unser letzter ganzer Seetag, draußen ist dichter Nebel und da kann man dann schön die letzten Tage Revue passieren lassen. Da doch eine Vielzahl an Bildern aufgelaufen sind, werde ich diese heute etwas über den Text thematisch verteilen. Jetzt aber los:

Wie am Ende des letzten Eintrags angekündigt machten wir uns am nächsten Tag auf die Reise nach London. Leider ist die Entfernung vom Hafen in Dover bis in die Hauptstadt Englands doch 2 Stunden Busfahrzeit, aber die Zeit verging relativ schnell, trotz Rentnerpinkelpause. In London fuhren wir die üblichen Highlights wie Westminster Kathedrale, Buckingham Palace und den Tower an. Die Mittagsfreizeit war zwar nur 1 Stunde, diese aber nutzten wir zum Besuch der riesigen M&M World und weiteren Shops in der Umgebung inklusive Sandwich-Pause bei Pret-a-Manger.
In London selbst hat sich seit unserem letzten Besuch beim Champions-League Finale 2013 wieder einiges getan. Speziell die Skyline weist immer neuere Wolkenkratzer auf (z.B. „Walkie-Talkie“, „Käsereibe“, „Gurke“ und „Die Scherbe“)

Zwischen London und Fishguard, unserem nächsten Hafenstopp, gab es den zweiten Seetag, den wir mit allerlei Bordaktivitäten, z.B. Kids-Club für Jonas, Spa für die Eltern und Sonnendeck für alle verbrachten. In Fishguard, das in Wales liegt, hatten wir einen weiteren Ausflug gebucht. Da unser Schiff aber zu groß für den Hafen war, wurden wir in kleinen Beibooten an Land gebracht.
Der Ausflug selbst führte uns als erstes mit dem Bus zur Burgruine auf Carew Castle, wo wir mit dem Reiseleiter durch Reste längst vergangener Tage schlendern durften. Kleine Randnotiz, dreimal dürft ihr raten, wer für den Erhalt des Schlosses in großen Teilen aufkommt. Na wer? Richtig die EU. 😉

Der zweite Teil der Reise führte uns in das nette Örtchen Tenby, wo wir neben der großen Stadtmauer, netten kleinen Geschäften auch einen breiten Strand erkunden durften. Höhepunkt war jedoch der Reiseleiter, der nur sehr gebrochen, aber bemüht Deutsch sprach. Manche Wörter übersetzte er 1:1 ins Deutsche, andere dafür gar nicht und auch bei der Betonung ergab sich so manche lustige Stilblüte. Best-of davon ist das Geheimnis der Überschrift. 🙂

Da an manchen Häfen nur 1-2 mal im Jahr ein Kreuzfahrtschiff anlegt, wird man bei der Ankunft und auch bei der Abfahrt richtig begrüßt und verabschiedet. In Fishguard sang z.B. der örtliche Männerchor und es gab selbstgebackene Kekse der Landfrauen.

Jetzt ging es übrigens Zack auf Zack, jeden Tag ein neuer Hafen. Nächster Halt Liverpool. Da das Schiff direkt in der Stadt vor Anker lag, hatten wir mal keinen Ausflug gebucht, sondern die Stadt auf eigene Faust erkundet. Gleich am Hafen begrüßten uns die Beatles in Form einer Statue. Cool.
Da es zum ersten Mal auf unserer Reise regnete, starteten wir den Tag im riesigen Einkaufszentrum Liverpool One, in der Hoffnung auf Wetterbesserung. Nach Shopping und einem leckeren Mittagessen, lockerte der Himmel auf und wir machten uns im Linienbus auf den Weg zur Anfield Road, dem Zuhause vom FC Liverpool und Jürgen Klopp. Da noch ein paar Tage Baustelle auf der Haupttribüne ist, gab es leider keine Stadiontouren, man bekam aber auch von Außen einen tollen Eindruck von diesem Fußballtempel.
Im Anschluß fuhren wir wieder in die City und schauten uns die künstlerischen Albert Docks an. Da der kleine Mann aber irgendwann genug von dem Stadtrundgang hatte, machten wir einen kleinen Schlenker zum Schiff und dem Kids-Club und weiter ging’s zu zweit auf den Spuren der Beatles. Nach längerem Fußmarsch an der riesigen Liverpool-Kathedrale vorbei und einer Busfahrt, gelangten wir letztendlich zur legendären Penny Lane.
Den Abend ließen wir dann bei Sonnenschein im prächtigen Barviertel, wo auch der Cavern Club liegt, bei einem Cider und Livemusik ausklingen und kehrten pünktlich zum Ablegen des Schiffes zurück. Aufgrund der frühen Sperrstunde geht der Punk hier schon ab Nachmittag ordentlich ab. Unzählige Junggesell(inn)en-Abschiede kreuzten unseren Weg, da waren schon (speziell bei den Frauen) einige Gestalten dabei. 😉

Bereits am nächsten Tag verließen wir für kurze Zeit das Brexit-Land und kehrten in den Schoß der EU zurück. Dublin im grünen Irland war nämlich das Tagesziel. Auch hier hatten wir nichts über die AIDA gebucht, sondern die Wikingerfahrt im Amphibienfahrzeug direkt beim Anbieter im Internet bestellt, was dann sogar etwas günstiger war. Die Zeit vor der Rundfahrt nutzten wir, um uns zwei kleine Parks (u.a. auch die Oscar Wilde Statue) anzuschauen. Um 11:30 h hieß es aber dann „Wikingerhelme auf!“ und eineinhalb Stunden durch Dublin auf Rädern und zu Wasser. Passanten auf der Straße wurden auf Befehl des Guides mal locker angebrüllt. ROHAHHHH!!! Einzig das Schickimicki-Girl neben mir im Wagen war nicht so begeistert, auf den Helm verzichtete sie wahrscheinlich wegen der Menge an Make-Up und der Uncoolness des Ganzen. Sie tippte lieber am Handy rum. Traurig.
Nach der sehr lustigen Fahrt genehmigten wir uns die besten Fish & Chips in Town. Lecker! 🙂
Gestärkt spazierten wir dann zur St. Patricks Kathedrale und zum Guinness Storehouse, wo wir eigentlich nur den Shop besuchen wollten. Ohne Eintrittskarte war der Zutritt aber nicht möglich und so besorgten wir uns zwei Karten (Jonas war umsonst und wollte unbedingt rein) und streiften durch 7 Stockwerke spannender Guinness Braugeschichte. Am Ende gab es sogar noch Bier für die Eltern und Soda für den Kleinen auf der Aussichtsplattform der Brauerei mit Blick auf Dublin. Um noch rechtzeitig an Bord zu kommen, erfolgte dann ein kleiner Kampfmarsch zum Shuttle-Bus, vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten Dublins, wie der „Milleniums Nadel“.

Ohne Seetag ging es dann gleich flockig weiter in den Westen Schottlands, genauer gesagt nach Greenock. In diesem Hafen hatten wir unseren letzten AIDA-Ganztagesausflug auf der Reise gebucht, dieser lautete „Schottland Spezial“, dieser führte uns zuerst zum Scottish Wool Center, wo uns unterschiedliche Schaafsrassen und ein Hütehund vorgestellt wurden. Danach gab es ein gemeinsames Mittagessen im Pub nebenan. Serviert wurde eine schottische Spezialität „Hühnchenbrust gefüllt mit Innereien“, was zwar eklig klingt, aber doch sehr lecker schmeckte.

Der Bus fuhr uns dann noch zum Loch Katrine und zum Loch Lomond, auf dem wir eine kurze Bootsfahrt an alten Burgen vorbei machen konnten.
Beim Ablegen spielte sogar eine große Dudelsack-Combo, leider gibt es davon aber keine Fotos, da wir uns zu diesem Zeitpunkt im Saunagewand befanden und zum Auskühlen an der Reling standen. 😉

Der darauf folgende Seetag stand dann ganz im Zeichen der Familie. Jonas führte mit den anderen Kindern sogar einen einstudierten Tanz auf dem Pooldeck vor. Nachmittags wurde ich dann von Neptun persönlich getauft, nachdem ich 3 Essensprüfungen (Wurmnudeln, Chili-Spinat uns scharfen Wackelpudding) erfolgreich bestanden hatte. Jetzt trage ich den Namenszusatz „Jochen der Jollenfisch“. Am Abend gab es im Theater nach der grandiosen „James-Bond-Show“ einige Tage zuvor, dann noch ein Greatest-Musical-Hits live von den AIDA Stars. Diese Vorführung stand, dank der professionellen Sänger und Tänzer, einer Musical-Produktion in nichts nach. Wir 3 waren begeistert. Wow!

Gestern legten wir zum letzten Mal in UK an. Invergordon in den schottischen Highlands war unser Zielhafen. Dort wollten wir eigentlich nichts unternehmen und nur durch das Örtchen am Hafen schlendern. Am Ende des Tages kamen wir dann doch noch ganz schön rum und hatten einen fantastischen Tag. Wie es dazu kam, sei kurz erklärt. Invergordon war doch so klein, dass wir in 5 Minuten durch waren. Als wir an einer öffentlichen Bushaltestelle dann ein paar Familien vom Schiff sahen, die in einen Bus stiegen, fragte ich mal kurz den Busfahrer, wo er denn hinfahren würde. Er meinte mit einem relativ günstigen Tagesticket würde er nicht nur bis zur nächstgrößeren Stadt Inverness, sondern auch bis Loch Ness fahren. Wir überlegten nicht lange und hüpften an Bord des Doppeldeckers.
Und wirklich, der Mann hielt Wort und brachte uns alle zum Urquhart Castle, dass direkt am Loch Ness liegt. Wir hatten dann über eine Stunde Zeit das alte zerstörte Schloss zu besichtigen und Nessi im See zu suchen.
Jonas hatte Riesenspaß, erforschte mit seinem Spezi aus dem Kids Club das ganze Areal und meldete alle paar Minuten die Sichtung des Meerungeheuers. 😉
Wie vereinbart fuhren wir danach wieder nach Inverness, wo wir die Stadt und das Shopping Center noch zwei Stunden unter die Lupe nahmen. Um 4 Uhr ging dann ein normaler Linienbus wieder zum Hafen zurück, dabei gab es den ein oder anderen Schlenker zu den Hinterhöfen Schottlands, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt.
Dabei konnte man sehen, dass die Häuser teilweise extrem heruntergekommen sind, jedoch der Rasen immer Wimbledon Niveau hat.
Zurück an Bord gab es vor dem Auslaufen noch eine Scottish Dance Einlage inklusive Dudelsackspieler. Diesmal waren wir auch nicht in der Sauna und es gibt Fotos. 😉

Auch wenn es nun schon sehr viel Text war, möchte ich noch auf eine Frage eingehen, die gestellt wurde:

Jochen, ist das Internet nicht sauteuer an Bord?

Ja, das Internet ist nicht besonders billig und ich hatte mir eigentlich überlegt über Telekom-EU-Roaming-Pakete (2,95 EUR für 100 MB) in den Städten den Blog zu befüllen. Leider hatte ich die Rechnung nicht mit den Hintergrundaktivitäten des MacBooks gemacht, diese saugten durch stille Updates (Creative Cloud, etc.) in wenigen Minuten das Kontingent leer, bevor ich es unterbinden konnte. Somit habe ich mir beim letzten Mal und auch jetzt das 0,19 Cent pro Minute Paket an Bord geholt. Da schon alles vorgetippt ist, halten sich die Kosten im Rahmen.

Morgen steuern wir noch einen halben Tag Arhus in Dänemark an und am Samstag ist die Reise leider schon zu Ende. Sofern die Bahn diesmal keine Faxen macht, werde ich auf der Rückfahrt noch einen Eintrag mit Resümee der Reise verfassen.

Puh, das war es nun wirklich. Wer bis hierher gelesen hat, bekommt ein großes Danke. 🙂

Liebe Grüße
Die 3 glücklichen Kreuzfahrer

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3 Antworten

  1. Roland sagt:

    Hallo ihr 3 Weltenbummler,

    ich habe mal wieder mit offener Kinnlade deinen Reiseblog begleitet.
    „Neid“ !!!
    Jochen – dein Schreibstil ist ne Wucht
    Danke für’s teilhaben dürfen.

    Gruß Roland

  2. Claudia sagt:

    Hallo ihr lieben,
    hatte in der Tat eure News schon vermisst. Wow – hat echt Spaß gemacht zu lesen und geniale Ausflüge??…ich bekomm Hunger und Durst bei den Bildern?.

    Wünsch euch eine tolle restliche Zeit und gute Heimreise ? LG Claudia

  3. Melanie Erntl sagt:

    Hallo Ihr Urlauber, toll, dass ihr wieder an uns gedacht habt und wir zumindest durch euch (Bilder sind so geil!) die Welt kennen lernen! Macht immer Spaß, dein
    „Logbuch“ zu lesen! Viel Spaß und liebe Grüße, die Erntls

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