Eine Familie mit Koffern auf Nor(wegen)

Wow, der letzte Eintrag in diesem Blog ist nun fast ein Jahr alt. Da wird es doch mal wieder Zeit ein paar Zeilen (und Bilder) von unserer aktuellen Reise zu liefern, damit mal wieder etwas Inhalt diese Webseite füllt. Wer uns auf Facebook folgt, hat wieder einen kleinen Wissensvorsprung, da wir schon ein paar Bilder und Orte gepostet haben. Das waren aber nur Häppchen, das ganze Menü gibt’s nur für Blog-Leser. 😉

Wie die Überschrift schon verrät, hat es uns diesmal in den Norden – genauer gesagt nach Norwegen – verschlagen. Mehr als eine Woche sind wir nun schon im Lande der Wikinger unterwegs. In dieser Zeit haben wir schon so allerhand erlebt, daher fasse ich die letzten Tage chronologisch und ein wenig thematisch zusammen.

Zuhause bei Freunden (Oslo, Rygge, Hedalen)

Warum eigentlich Norwegen? Das war im Vorfeld wohl die am häufigsten gestellte Frage an uns, als wir von unseren Plänen erzählten. Die Antwort ist relativ einfach erklärt, wir wollten zum einen natürlich unsere norwegischen Freunde und ehemaligen Nachbarn (JanO & Ida mit ihren Kindern Olea und Hans) besuchen, die vor über einem Jahr wieder in Ihre Heimat gezogen sind und so nebenbei auch die faszinierende Natur dieses Landes bestaunen.

Demnach starteten wir letzten Dienstag mit dem Flieger von München nach Oslo, wo wir vor Ort gleich von JanO abgeholt wurden. Der Weg zu Ihrem Wohnort in Rygge (im Süden von Oslo) war für Bettina und Jonas etwas schmusig auf der Rückbank, da in den 3er BMW nur ein Koffer in den Kofferraum ging und die anderen zwei großen Koffer daher ebenfalls in der hinteren Reihe Platz nehmen mussten.

Auf der knapp einstündigen Fahrt fielen mir sofort die doch recht zahlreichen Elektro- und Hybrid-Autos auf, die die Straßen der Stadt säumten. Wie mir JanO erklärte, werden seit 2010 diese Fahrzeuge steuerlich bevorzugt und dazu das Ladenetzwerk (+ Schnellladern) stetig ausgebaut. Scheinbar geht jeder dritte Tesla nach Norwegen, was bei einem Anteil von 95% erneuerbarer Energie im Land auch umwelttechnisch enorm Sinn macht. Hier kann und muss Deutschland noch eine Menge lernen.

Bei der kleinen „Farm“ angekommen, machten wir sogleich einen Spaziergang zum Meer, das nur wenige Minuten vom Haus entfernt liegt. Das hat schon was, wenn das Meer die Grundstücksgrenze markiert. Nach einem leckeren Abendessen fielen wir erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag durften wir drei uns das Auto ausleihen und zusammen mit Olea in den Freizeitpark TusenFryd fahren, der nur 30 Minuten entfernt lag. Dort hatten wir den Tag über unglaublich viel Spaß, speziell Olea (6) zerrte mich in die wildesten Achterbahnen (inkl. Looping). Für die erschöpften Freizeitparkgänger gab es abends leckere Pizza aus dem Weber-Grill und für die Eltern noch leckeren Wein bzw. schmackiges Bier unter sternenklarem Himmel.

Waren unsere letzten Roadtrips immer bis auf’s kleinste Detail vorgeplant (z.B. Mietwagen, Unterkünfte, etc.), hatten uns Ida und JanO im Vorfeld überzeugt entspannt alles vor Ort zu managen. Gesagt, getan! So fuhren wir dann also am Donnerstag letzter Woche in den Nachbarort Moss um einen (für 3 große Koffer geeigneten) Mietwagen zu finden. Bei Hertz gab es dann einen recht günstigen Nissan Qashqai für uns. Mit diesem ging es dann gleich auf Richtung Norden (knapp 3 Stunden) nach Hedalen, wo JanOs Familie eine gemütliche moderne Hütte in den Bergen besitzt, die für die folgenden 3 Tage unser Zuhause war.

Die Lage der Hütte war wirklich fantastisch und wir beide Familien (7 Leute) fanden dort super Platz und nutzten die Zeit und das angenehme Wetter für Wanderungen, Grillen am Lagerfeuer (Lecker „Lompen“), Holzstapeln, Kamingespräche und Spiele mit den Kindern. Speziell Olea und Jonas machten das Unterholz in der Umgebung unsicher. Hervorzuheben sei noch einmal extra die tolle Gastfreundschaft und die feinen Gerichte die uns von Ida und JanO serviert wurden. Takk (= Danke)!

Da wir nun ein Auto hatten, aber nur ein paar Hot-Spots und Orte im Kopf, gaben uns unsere norwegischen Freunde noch eine Vielzahl an guten Reisetipps und wir bauten uns eine finale Route zusammen, der wir bis heute folgen.

Natur pur im Outback

Da Olea am Montag ihren ersten Schultag haben würde, trennten sich am Sonntag vorerst unsere gemeinsamen Wege und die Karlstetters starteten zu ihrer ersten Zwischenstation. Nach knapp 3 Stunden erreichten wir Fondsbu bzw. Eidsbugardvegen, wie das kleine verschlafene Nest nun wirklich hieß, konnten wir leider nicht einmal mit Google herausfinden. 😉

Für eine Übernachtung standen genau zwei Unterkünfte zur Auswahl, einmal ein Hotel und eine „Wanderer-Hütte“. Der erste Weg führte uns natürlich zum Hotel und hier machten wir gleich unsere erste nähere Bekanntschaft mit den norwegischen Preisen. Etwas erschrocken, gingen wir dann zur Hütte nebenan, in der Hoffnung auf eine günstigere Übernachtungsmöglichkeit. Weit gefehlt! Für ein mehr als abgehalftertes 4-Bett-Zimmer mit Stockbetten und dem Aufpreis für Bettwäsche, riefen die einen Preis auf, der kaum geringer war als das Hotel. Also checkten wir im Eidsbugarden hotell ein, wo wir sogar ein tolles 3-Gänge-Menü zum Abendessen bekamen. Sowohl im Anschluß ans Essen, als auch am nächsten Tag machten wir kleine Wanderungen zu naheliegenden Wasserfällen. Da sich in dieser Gegend kaum Leute aufhielten, konnte man die faszinierende Natur wirklich pur und ungestört genießen.

Um die nächste Tage nicht wieder auf Unterkunftssuche gehen zu müssen, buchte ich dann doch per booking.com ein Zimmer in Geiranger und in Ålesund. Airbnb-Angebote gibt es zwar auch, jedoch nehmen sich auch die nicht mehr viel zu den Hotelkosten (und hier ist immerhin Frühstück dabei).

Gegen Mittag hieß es dann „Auf zum Geiranger Fjord“ und wir waren auch schon sehr gespannt, was uns dort Schönes erwarten würde. Jedoch schon der Weg nach Geiranger war von so atemberaubender Schönheit und Vielfalt, wie wir sie nicht einmal in Kanada erlebt haben. Gletscher, Wasserfälle, Schafe, … immer wieder mussten wir anhalten und ein paar Fotos machen, welche aber nur ansatzweise das Vor-Ort-Empfinden wiedergeben können. Auf halber Strecke stärkten wir uns noch in einer bekannten Bäckerei in Lom.

Touristenmagnet und die vielen Stufen

Gegen späten Nachmittag schlängelten wir uns mit einer Vielzahl an Reisebussen die engen Gassen nach Geiranger hinunter und wir merkten recht früh, dass es hier alles andere als ruhig und beschaulich zugehen würde. Aus allen Herrenländern säumten Touristen das Tal, ob aus Reisebussen oder vom angelegten Kreuzfahrtschiff ausgespuckt. Auch in unserem Hotel herrschte rechter Trubel, daher machten wir uns über die lange Treppe an einem Wasserfall entlang hinunter auf zum Hafen. Dort machten wir ein kleines Picknick und gingen zurück ins Hotel, wo wir aus dem Whirlpool und der Sauna einen schönen entspannten Blick auf den Geiranger Fjord hatten.

Am nächsten Tag hieß es dann früh raus, da wir eine 90-minütige Bootstour durch den Fjord gebucht hatten. Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir perfekte Bedingungen, die Sehenswürdigkeiten wie z.B. die „7 Schwestern“ aus nächster Nähe zu begutachten. Spannend waren natürlich auch wieder die illustren anderen Gäste an Bord. Meine Favoriten waren eine italienische Familie, die bei knapp 6 Grad und steifer Brise in kurzer Hose unterwegs war. Viel auf Deck haben wir sie nicht gesehen. 😉

Nach dem Auschecken ging es für uns dann unter anderem über die Adler-Straße Richtung Ålesund. Kaum angekommen, machten wir uns sogleich auf, das nette Städtchen unsicher zu machen. Voller Energie nahmen wir sogleich die 418 Stufen zur Aussichtsplattform auf dem Stadtberg Aksla, von der man einen unglaublich geilen Blick auf die Stadt, den Hafen und die Umgebung hat. Wie in Geiranger gaben sich aber auch hier die Kreuzfahrtschiffe die Klinke in die Hand.

Gegen Abend gab es dann noch einen kleinen Abstecher ins Einkaufscenter und in einen Burger King, bei dem man knapp das Doppelte zu unseren Preisen löhnen darf. Auf dem Rückweg zum Hotel bevölkerten hunderte verkleidete Studenten die Straßen und feierten, da wohl Semesteranfang war. #studentenrausch

Wie es für uns nach Ålesund weiterging, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Wer bis hierher gelesen hat, dem danke ich für die Ausdauer. 😉

Liebe Grüße aus Norwegen (einem sehr schönen Land)
Die 3 Karlstetters

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6 Antworten

  1. Seyda sagt:

    Wow wie immer super geschrieben und tolle Bilder! Ich wünsche euch weiterhin viel Spass und bin gespannt auf den nächsten Beitrag ?. LG Seyda

  2. Korbinian Schmid sagt:

    Tolle Fotos! Schönen Urlaub noch!

  3. Bio-Distelfresser sagt:

    Sensationell!!! Die Schiedermeiers wünschen euch noch weiterhin viel Spass und nicht dass ihr einen Naturschock erleidet, bei so viel schöner und unberührter Natur 😉

  4. Claudia sagt:

    Hab den Blog schon vermisst?. Immer wieder schön zu lesen und wirklich tolle Bilder.
    Lasst es euch weiterhin so gut gehn und bin gespannt auf den nächsten Bericht ??

  5. Cathrin sagt:

    Wow, super schöner Urlaubsbericht und tolle Bilder. Da bekomme ich gleich Lust Euch nachzureisen. Aber die Preise bringen mich wieder zurück in die Realität und bleibe im schönen sonnigen München. Wir wünschen Euch weiterhin einen wunderschönen Urlaub und lasst Euch von neuen Abendteuern inspirieren. LG Cathrin&Stefan

    P.s. vergesst das Wiederkommen nicht!

  6. Melanie Erntl sagt:

    Liebe Grüße von den Erntl! Wieder mal ein super Blog (ich dachte schon, ihr geht nicht mehr auf Reisen :-)) und traumhafte Bilder! Norwegen wir kommen auch mal!! Weiterhin alles Gute und viel Spaß im hohen Norden!

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