Weiter, immer weiter!

Natur Pur (oder mit dem Auto auf den Gipfel)

Nach unser Nacht in Walker, stand uns ein langer Tag bevor, da wir den Yosemite National Park besuchen wollten und eine längere Strecke zum nächsten Hotel zurücklegen mussten.

Schon nach wenigen Kilometern im Park, weiß man, warum dieser Fleck Erde ein UNESCO-Weltnaturerbe ist. Glasklare Seen, kilometerweit „unberührte“ Natur und Grün wohin das Auge reicht. Auf dem Weg zum Yosemite Valley machten wir noch an den Soda Springs einen kurzen Wanderstopp. Leider kommt hier keine Limo aus dem Boden, wie der Name vermuten lässt, aber zumindest kann man sehen, wie kleine Luftbläschen aus dem Boden blubbern.

Bis zu unserem nächsten Zwischenhalt verlief der Verkehr relativ flüssig, bis auf ein paar Schnarchzapfen, die keine Serpentinen fahren konnten. Als wir uns aber dem Yosemite Tal näherten, konnten wir das Ausmaß an Touristen sehen, die hierher gekommen waren, es war halt auch Wochenende. Die Parkplätze waren restlos überfüllt, aber die Karlstetters fanden noch ein freies Plätzchen. Man muss halt nur ein paar Meter vom Zentrum wegfahren.

Vom Parkplatz aus machten wir uns mit etwas Proviant auf zu den unteren Wasserfällen, die wir recht schnell erreichten. Natürlich waren diese aufgrund des wenig anspruchsvollen Wanderweges gut mit Flip-Flop-Wanderern und Insta-Influencern besucht. Zumindest unser Happi vertilgten wir noch vor Ort, bevor es zurück zum Auto ging.

Bevor es dann den langen Weg zum Hotel gehen sollte, wollten wir nur noch kurz um Glacier Point um die tolle Aussicht über den Park zu genießen. Da der Weg eine Sackgasse ist konnten wir leider nicht mehr umkehren, als wir nach 15 Meilen feststellen mussten, dass Stau war. Ganz Rush-Hour-like schneckten wir uns auf den Parkplatz, wurden dann aber trotzdem mit einer Mega-Aussicht auf den Half-Dome belohnt.

Nach so vielen schönen Eindrücken, kam einem auch die längere Fahrt bis ins Hampton Inn & Suites Tulare nur halb so lang vor.

So müssen sich Hobbits fühlen

Dank eines umfangreichen und leckeren Frühstücks, ging es bei unserer National-Park-Tour gleich weiter Richtung Sequoia-Nationalpark, der Heimat der Mammutbäume. Die gut einstündige Fahrt verbrachten wir mit lustigen Mitsing-Playlists, um bei der Parkeinfahrt gleich noch freudiger zu singen. Wir hatten nämlich aufgrund des Parkgeburtstags per Zufall den Eintritt von 35$ erlassen bekommen. PARTY!

Hauptziel unseres Ausfluges war natürlich der General Sherman Tree, dem voluminösesten lebenden Baum der Erde. Da, wie wir am Vortag ja schon bemerkten Wochenende war, ging es dementsprechend zu. Dank kostenloser Shuttle-Busse, war es aber kein Problem unser Auto an einem weiter entfernten Parkplatz abzustellen.

Beim Erreichen der ersten Mammutbäume kommt sich wirklich wie ein Hobbit vor, diese übergroßen Produkte der Natur sind wirklich phänomenal. Auch der Duft des Waldes nimmt einen in Beschlag. Vom General Sherman aus ging es mit dem Bus für uns in Richtung Museum, wo man erfahren konnte, dass diese Bäume sich bei Feuerschäden sogar selber „heilen“ können und kontrollierbare Feuer sehr wichtig für das Bestehen des Waldes sind. Zum Ausklingen dieses faszinierenden Naturspektakels gingen wir noch den Big Tree Trail (der sogar für Rollstühle geeignet ist), auf dem sich glücklicherweise nur sehr wenige Menschen verirrten.

Der Shuttle-Bus brachte uns dann wieder zurück zum Parkplatz, von dem wir die Weiterreise zum nächsten Hotel antreten wollten. Leider fiel uns beim Aktivieren des Navis auf, dass wir uns ein wenig verkalkuliert hatten und das Hotel erst zu später Stunde erreichen würden. Aber wie die Tagesreise begann, so überbrückten wir die lange Autofahrt mit Musik und Hörspielen (Die drei ???).

So viel Vegas, so wenig Zeit

Da unser Mayfair Motel schon sehr Nahe am Death Valley lag, herrschten hier auch nachts Temperaturen von über 30 Grad Celsius. An entspanntes Schlafen ist da leider nicht zu denken, man wälzt sich halt in seiner eigenen „Sauce“ von links nach rechts ?.

Auch aufgrund dieser Nacht, entschieden wir uns am Morgen, die kürzere Route nach Las Vegas zu nehmen und auf einen Trip durchs Death Valley zu verzichten. Auch die News im TV berichteten von Rekordtemperaturen. Bevor uns die Karre verreckt, wollten wir dann lieber mehr von Vegas haben.

Jeder der uns kennt, weiss, dass wir große Vegas-Fans sind und daher freuten wir uns riesig diese Stadt unserem Sohn zeigen zu können. Schon als am Horizont die Silhouette der Stadt erschien und wir auch die riesige Baustelle des neuen Raiders-Stadion sahen, setzte das Kribbeln wieder ein. Um die Zeit bis zum Check-in im Treasure Island zu überbrücken, statteten wir dem Premium Outlet North noch einen Besuch ab und waren etwas erfolgreich. Jedoch musste ich feststellen, dass auch hier die Outlets nur noch eine Touri-Abzocke darstellen. Das Zielpublikum sind klar Asiaten (wie man an der Beschilderung klar erkennen konnte), die scheinbar alles kaufen, egal ob Angebot oder nicht. Selbst der Nike-Store mischt unter sein Angebot auch nicht reduzierte Vollpreis-Produkte, wie ich leider am eigenen Leib erfahren musste. ?

Leicht verschwitzt ging es dann ins Hotel, wo wir uns – nach Bezug des Zimmers mit Blick auf den Strip – erstmal im Pool erfrischten. Um ihre bescheuerten Ressort-Gebühren zu rechtfertigen, gibt man den Gästen nun Vouchers mit kleinen Vorteilen. Darunter ein günstigerer Buffet-Preis, den wir uns nicht entgehen ließen. Leider war das Angebot an Speisen so riesig, dass wir uns entsprechend überfraßen.

Beinahe hätten wir gar nicht mehr den Weg ins nächtlich beleuchtete Vegas geschafft. Aber nach einer kurzen Verdauungspause „rollten“ wir in Freie. Jonas war beim Anblick der vielen Lichter völlig überwältigt. Um es daher nicht zu übertreiben, spazierten wir noch ins Bellagio und schauten uns zwei Wasserspiele an, um dann erschöpft zurückzukehren und ins megabequeme Bett zu fallen.

Eigentlich wollten wir am zweiten Abend ja eine Show besuchen und so bemühten wir uns nach dem Frühstück in der Fashion Mall gleich um Ticktes, um leider festzustellen, dass unsere Favoriten (Jabbawockeez (Tanzcrew) und Chris Angel (Magier)) leider Ruhetag hatten. Die Preise für die restlichen Shows (auch welche vom Cirque du Soleil) waren trotz Ermäßigung noch immer sehr happig und wir beschlossen schweren Herzens auf eine Show zu verzichten. Dafür wollten am Abend dann aber zur Freemont Street in Downtown Las Vegas fahren, da wir dort bisher noch nie gewesen waren.

Um nicht mit dem Auto rumfahren zu müssen, kauften wir uns günstige Tagestickets für den Nahverkehr und klapperten so einige sehenswerte Hotels ab (u.a. MGM, New York New York, Excalibur, Paris, Venetian & Wynn). Auch der M&M- und Coke-Shop durfte natürlich nicht fehlen.

Da wir auch einen Voucher für die Marvel-Avengers-Austellung in unserem Hotel bekommen hatten, gingen wir dort natürlich gegen Abend noch hin. Darin konnte man auf mehreren Ebenen Original-Requisiten der Filme besichtigen, u.a. auch die unterschiedlichen Ironman-Anzüge. Das dargebotene war schon recht toll anzusehen, gerade wenn man wie wir alle Filme kennt, die 80 EUR (das war der um einen Erwachsen reduzierte Preis!!!) war es aber in keinster Weise wert. Für ein Foto vor einem Green-Screen hätten wir noch 20 Tacken extra zahlen sollen. Nope.

Jetzt stand noch unser Ausflug zur Freemont Street auf dem Programm, der Express-Bus brachte uns recht flott ans Ziel und was wir hier vorfanden, hatte in gewisser Weise auch mit Zirkus zu tun. Hier herrschte Fasching, Wiesn, Karneval, Malle und Kuriositätenkabinett gleichzeitig auf wenigen Quadratmetern. Halbnackte abgewrackte Nonnen oder fette Männer in Hasenkostümen erzeugten bei uns eher Unbehagen anstatt gute Stimmung. Bis auf die riesige Decken-LED-Installation haute uns nichts vom Hocker und wir fuhren enttäuscht zurück an den Strip. Hier bestaunten wir als Betthupferl noch die imposante Vulkan-Show am Mirage, bevor wir erschöpft ins Bett krochen.

Leider war heute schon wieder Abreisetag und wir mussten feststellen, dass wir noch so viel machen und anschauen wollten. Naja, muss man halt mal wieder vorbeikommen. ?

Ui, es regnet?!

Nachdem wir noch schnell ein Bild am Las Vegas Sign machen konnten, führte uns die Route sogleich Richtung Grand Canyon. Den Hoover Damm nahmen wir dabei noch im Schnelldurchlauf mit. Jonas hatte beim Sicherheitscheck vor dem Damm noch ein „besonderes“ Erlebnis. Der Security-Mitarbeiter steckte den Kopf sehr weit bei seinem Fenster rein, so dass Jonas meinte „Ich glaube, der wollte mich küssen!“ ?

Bis jetzt hatten wir ja noch keinen Tropfen Regen gesehen, doch heute war es dann soweit. Leider. Das Gewitter veranlasste uns zur Entscheidung, erst morgen früh zum Grand Canyon zu fahren. Wir haben extra brav aufgegessen, damit dürfte dem Sonnenschein nichts mehr im Wege stehen.

Eiswürfel, Marihuana und das Cappuccino-Kartell

Neben den Sehenswürdigkeiten, werfen wir natürlich auch immer einen Blick auf die Eigenheiten der Menschen, die uns täglich begegnen. Nachfolgend möchte ich drei hervorheben, die uns bis jetzt am meisten aufgefallen sind:

  1. Eiswürfel
    Was dem deutschen Ü50er seine Sahne, sind dem Amerikaner seine Eiswürfel. Ich habe bis jetzt noch keinen erlebt, der sein Getränk (egal wie kalt es aus dem Automaten kommt) ohne trinken könnte. Höhepunkt war ein Fast-Food-Laden, bei dem die Eiswürfelausgabe am Kundenautomat nicht funktionierte. Wirklich jeder Kunde außer uns, egal ob alt oder jung, beschwerte sich am Schalter, um aus der Küche Eiswürfel zu bekommen. Die würden wohl neben 100 Litern Getränk verdursten, wenn es keine Eiswürfel geben würde. ?
  2. Marihuana
    Nein, wir haben keine Drogen genommen. Wobei, ganz stimmt das nicht. Was wir bis jetzt an passivem Rauch zu uns genommen haben, würde in Bayern wohl für eine Anklage reichen.?Wir sind ja wirklich keine Gegner einer möglichen Legalisierung, aber hier kann man die Auswirkungen einer solchen Freigabe deutlich riechen. Speziell in den Großstädten umweht einen fast ständig der Duft und das ist auf Dauer doch eher unangenehm. Auch die nicht wenigen highen Gestalten mit den roten Augen (und wir reden hier nicht von Obdachlosen), haben was von „Walking Dead“.
  3. Das Cappuccino-Kartell
    Der Amerikaner braucht neben Eiswürfeln auch seine tägliche Portion Starbucks-Kaffee (meist wohl Latte oder Cappuccino). Fast jeder rennt morgens mit dem typischen Becher in der Hand durch die Gegend. Jetzt habe ich auch eine Vermutung warum dem so ist. Dieser Laden mit grüner Sirene im Logo ist der einzige der Latte oder Cappuccino im Angebot hat! In jedem Hotel oder auch in Restaurants wird einem nur klassischer Kaffe angeboten, aber nichts mit Milch. Warum? Der Bedarf scheint ja da zu sein. Da steckt sicher die Starbucks-Mafia oder die NMA (National Milk Association) dahinter. ?

Soderle, das war mal wieder eine ausführlichere Schilderung der letzten Tage. Lieben Dank fürs Lesen und das tolle Feedback in Form von Kommentaren oder Nachrichten. Hat mich sehr gefreut. ?

Bis zum nächsten Eintrag.
Die 3 USA-Reisenden

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